Lebensmittel, Medikamente: AWO-Auslandshilfe erneut unterwegs – Viele ehrenamtliche Helfer
Altötting. Lebensmittel, Medikamente, Päckchen für kranke Kinder - die AWO-Auslandshilfe hat den zweiten großen Hilfstransport in die Ukraine erfolgreich beendet. Mit vier Fahrzeugen und drei Anhängern waren die ehrenamtlichen Helfer unterstützt auch von einer Hilfsgruppe aus dem Landkreis Altötting an einem Wochenende Ende August unterwegs Richtung Osten.
Passt: Der Röntgen-Schutz für medizinisches Personal in einem Kinderkrankenhaus kam durch die Hilfsaktion an. (Fotos: AWO)Bereits Ende April hatte ein erster Transport der AWO-Auslandshilfe dringend benötigte Hilfsgüter in die Ukraine gebracht. Im August war wieder gesammelt worden. Natalia Laib, Leiterin der Geschäftsstelle des AWO Kreisverbandes Altötting, berichtet von einer anhaltend großen Hilfsbereitschaft der Bevölkerung. Gesammelt wurden die Hilfsgüter u.a. im AWO Mehrgenerationenhaus Altötting sowie im Burghauser Haus der Familie. Der Burghauser Unternehmer Peter Niedermeier hatte mit Kollegen zwei Fahrzeuge und Anhänger gestellt – kostenlos, Hilfseinsatz inklusive. Als „erstaunlich“ bezeichnete Laib die Unterstützung der einheimischen Bevölkerung im Landkreis Altötting. Bürger hätten ohne Aufruf ihre Unterstützung angeboten und umgesetzt.
Laib weist auf eine zielgerichtete Aktion hin. So hatten die vielen ehrenamtlichen Helfer aus dem Raum Altötting beispielsweise für 100 an einer Stoffwechselkrankheit leidende Kinder persönliche Pakete zusammengestellt und abgeliefert – ergänzt durch noch einmal 100 Pakete aus dem Raum Würzburg. Die Hilfsgüter wurden von Krakau aus weiter verteilt. Nahrungsmittelpakete erreichten Ukrainer in fünf Gebieten, vier davon an der Kriegsfront. Einen Teil der Hilfslieferung hatte das von Karin Benzing unterstützte Team der AWO-Auslandshilfe direkt an die polnisch-ukrainische Grenze gebracht und dort in einen weiterfahrenden Transportwagen umgeladen.
Große Hilfe für die kleinsten Kriegsopfer - auch mit Hilfe der AWO transportiert. Ein weiteres Ziel der Aktion war ein Kinderkrankenhaus in Lemberg (Lviv) – dafür waren u.a. Biopsie-Nadeln und Röntgenschutzmäntel für medizinisches Personal gedacht.
Für den Medikamententransport in die Ukraine, postalisch von einer zentralen Stelle in Berlin organisiert, wurden u.a. 3500 Euro verwendet, die aus einem Kuchenverkauf beim Raitenhaslacher Klostermarkt erlöst worden waren.
Nicht ganz problemlos verlief die Rückreise der Ehrenamtlichen – einer der zur Verfügung gestellten Wagen blieb liegen und musste erst wieder flott gemacht werden.
Laib zufolge sind zwar weitere Hilfstransporte denkbar – allerdings gebe es mittlerweile professionellere Hilfsstrukturen als zu Kriegsbeginn. Auch Geldspenden würden helfen, zumal vermehrt Lebensmittelgeschäfte wieder geöffnet hätten.
Die Hilfsgüter erreichen die Zielgruppe in der Ukraine. (Fotos: privat)