Unterstützung Geflüchteter - Förderung der Bildung - Pflege ukrainischer Sprache und Kultur - Kultureller Austausch
Burghausen. Der jetzt gegründete gemeinnützige „Deutsch-ukrainische Hilfsverein KOLOS“ will u.a. die kulturellen und humanitären Beziehungen zwischen Deutschland und der Ukraine unterstützen sowie den Opfern des Krieges in vielfacher Hinsicht helfen.
Die Gründungsversammlung war am fünften August 2023 im Burghauser Haus der Familie, Versammlungsleiter war Raimund Said, die Vorstandswahl leitete Burghausens 3. Bürgermeister Stefan Angstl. Zur ersten Vorsitzenden wurde Natalia Laib gewählt, ihre Stellvertreter sind Vera Stratulat und Dr. Oleksandr Shevchenko. Als Schriftführerin handelt Natalia Yankina, vertreten durch Iryna Vertai, als Kassier Oksan Zozulia, vertreten durch Nadine Leitner. Zu Kassenrevisoren wurden Urs Pedrazza und Karin Benzing gewählt, die über die AWO-Auslandshilfe in den 16 Monaten seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges schon mehrere Hilfsgüterfahrten in die Ukraine mitorganisiert hatte.
„Die Idee zur Vereinsgründung entstand aus den verschiedenen in der Region bestehenden Hilfsgemeinschaften heraus“, so die neu gewählte Vereinsvorsitzende Natalia Laib – und verweist damit auch auf den ukrainischen Bestandsteil des Vereinsnamens „Kolos“, der für die Ähre mit ihren vielen Blütenständen steht. Laib sagte, dass der Verein mit dem Integrationsbeirat der Stadt Burghausen zusammenarbeiten wolle – von dort habe es bereits eine positive Rückmeldung gegeben.
Der Verein zählt zu seinen Aufgaben auch die Unterstützung geflüchteter Ukrainer und insbesondere von Kindern bei der gesellschaftlichen Teilhabe sowie der Überwindung von Integrations-Schwierigkeiten in Deutschland – beispielsweise durch Unterstützung beim Spracherwerb und Hilfe bei juristischen oder sozialen Fragen. Zudem geht es um die Förderung der Bildung im Allgemeinen sowie die Pflege der ukrainischen Sprache und Kultur und deren Erhalt in „ihrer Wechselwirkung mit der Deutschen und den anderen Kulturen“. Dabei helfen soll u.a. der Aufbau einer ukrainischen Bücherei. Neben einem muttersprachlichen Unterricht für Kinder und Jugendliche stehen ebenso Nachhilfe in Schulfächern auf der Agenda, um die Integration in die Regelschule zu erleichtern. Wer von den Einheimischen die ukrainische Sprache erlernen möchte, für den ist der neue Verein ebenfalls Ansprechpartner. Im Burghauser Haus der Familie soll es zudem ein wöchentliches Treff-Angebot geben.
Laib ist unter dem Gesichtspunkt der Förderung der Völkerverständigung wichtig, dass nicht nur Ukrainer dem neuen Verein angehören. Die Vorsitzende hofft auf zahlreiche Vereinsmitglieder aus den Reihen der etwa 400 Ukrainer im Landkreis – und ebenso auf viele einheimische Mitglieder. In der Satzung heißt es: „Der Verein wendet sich an alle, die an der Unterstützung und Hilfe für die Ukraine und für die geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainer in Deutschland mitwirken wollen und an der ukrainischen Geschichtet, Sprache und Kultur der Gegenwart interessiert sind. Der Verein ist weder konfessionell noch parteipolitisch gebunden und verfolgt keine anderen als die satzungsmäßigen Zwecke.“
Laib nennt aktuelle, konkrete Hilfsziele wie den Ort Krivij Rik in der Nähe des gebrochenen Staudamms. Dort sollen Wasseraufbereitungsanlagen kommen, die gemeinsam mit den Rotariern beschafft wurden. Und es geht um Transportmaterial für Nahrungsmittel für Soldaten – aber „keinesfalls um Waffen“, wie Laib versichert.
Der Verein setzt dabei auf u.a. auf Spendensammlungen, um beispielsweise bedürftigen Kriegsopfern die Krankenbehandlung zu bezahlen. Dazu kommen das Sammeln von u.a. Kleidung, Medikamenten oder auch von Lebensmitteln.
Sitz des Vereins ist Burghausen. Die KOLOS-Vereinsvorsitzende Natalia Laib ist auch über die Arbeiterwohlfahrt Kreisgeschäftsstelle Altötting erreichbar – von dort aus sind bereits einige Hilfsaktionen durchgeführt worden.
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Bankverbindung:
Deutsch-ukrainischer Hilfsverein KOLOS e.V.
IBAN: DE63 7116 0000 0009 3630 09
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