Kolos schickt 40-Tonner mit vor allem medizinischen Hilfsgütern in die ukrainische Region Dnipro
Emmerting (rob). Der deutsch-ukrainische Hilfsverein Kolos e.V. hat mit Partnern am Freitag einen Sattelschlepper mit Hilfsgütern von einer Sammelstelle in Emmerting aus auf den Weg geschickt. Etwa 40 Krankenbetten, Beistelltische und Schränke haben als Zielort ein Krankenhaus und ein Altenheim im Dnipro-Gebiet im Südosten der Ukraine. Das hat die Kolos-Vorsitzende Natalia Laib jetzt berichtet.
Der Transport hatte zudem Matratzen, Bettwäsche, Bettunterlagen, Windeln, Rollstühle, Rollatoren, Kleidung für das medizinische Personal und unter anderem auch Medikamente geladen. „Wir haben durch die persönlichen Kontakte vor Ort Augen und Ohren, die die Einrichtungen besuchen, kennen und uns einen Bericht über die Situation und den Bedarf geben können. Wir achten sehr darauf, dass die Hilfe dort ankommt, wo sie gebraucht wird“, so Laib. Das Zielgebiet ist ländlich geprägt und sehr stark von russischen Raketenangriffen zerstört. Laib zufolge können vor allem ältere und kranke Menschen die Region nicht verlassen.
Die Hauptorganisation des Transports hatte der Verein Kolos mit Sitz in Burghausen übernommen – unter Mithilfe vieler freiwilliger Helfer auch außerhalb der Region. So stammt ein Teil der Ladung von Kooperationspartnern aus Lauingen im Landkreis Dillingen. Mitarbeiter eines Caritas-Seniorenzentrums in Peißenberg haben beim Beladen geholfen. In Emmerting kann der Verein auf die Unterstützung Raimund Saids zählen, der dem Verein seit dessen Bestehen unterstützt, seine Lagerräume unentgeltlich zur Verfügung stellt, Hilfsgüter abholt und mit einem Gabelstapler beim Verladen hilft.
Etwa 3000 Euro kostet die aktuelle Aktion den Verein. Die Summe ist vor allem spendenfinanziert, ein Teil der Kosten wird aus abgezwackten Mitgliedsbeiträgen gestemmt – allerdings nur ein kleiner Teil, da 45 Prozent der Kolos-Vereinsmitglieder unterstützungsbedürftige ukrainische Kinder sind. Für sie bietet der Verein eigene Hilfsangebote.
Etwa 15 freiwillige Helfer aus der Region, Ukrainer wie Einheimische, haben diesen Transport auch mit finanzieller Unterstützung lokaler Unternehmen ermöglicht. Der Verein Kolos existiert seit etwa einem Jahr – erst im April gab es eine Oster-Aktion mit Überraschungen für mehr als 200 Kinder aus der Ukraine und 60 Lebensmittelpaketen für Senioren. Vor zwei Wochen verschickte der Verein nach Krivij Rih einen 3-D-Drucker inklusive Material, mit dem vor Ort Powerbanks und Taschenlampen für Soldaten entstehen. Zudem unterstützt der Verein in der Region Inn-Salzach Neuankömmlinge, die bislang keine Hilfsgelder erhalten, mit Lebensmitteln, Schulsachen und Kleidung. Der Verein bietet Geflüchteten regelmäßig Exkursionen, auch für Kinder und Senioren